München – Nun strömen die Menschen aus aller Welt wieder auf das Münchner Oktoberfest, um das in ihren Augen typisch „Bayerische“ zu feiern. Dabei vergessen sie, dass die „Wiesn“ stark aus Franken beeinflusst wurde und heute immer noch wird.
Andreas Brandl, Vorsitzender der Partei für Franken, gibt zu bedenken: „Spätestens bei einem ganz bestimmten Trinklied ist auf der Theresienwiese nichts mehr bayerisch.“ Er bezieht sich auf den bekannten Trinkspruch Oans, zwoa, g’suffa!, der Bestandteil des Liedes „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ ist. Dieses Trinklied etablierte der Nürnberger Festzeltbetreiber Georg Lang in seiner Bierhalle auf dem Oktoberfest. Er betrieb in der Frankenmetropole seit 1889 das Wirtshaus „Krokodil“, später „Lederer“.
„Lang war ein gewiefter Geschäftsmann und hat die Münchner ausgetrickst“, bemerkte Brandl weiter, als sich dieser nämlich 1898 über Strohmänner auf der Theresienwiese fünf Budenplätze reservierte und während des Oktoberfestes dort seine „1. Bayerische Riesenhalle“, die 6.000 Menschen Platz bot, errichtete.
Heute sind die riesigen Bierzelte auf dem Oktoberfest nicht mehr wegzudenken. Der Franke Georg Lang war der erste, der solch ein für die „Wiesn“ typisches großes Festzelt errichtete und betrieb. Bis dato schenkte man das Bier in kleinen Buden aus.
„Wäre Georg Lang nicht gewesen, das Oktoberfest hätte vielleicht nicht die heutigen Dimensionen angenommen, die der Stadt München Millionen in die Kassen spülen“, so Andreas Brandl. „Ein Grund mehr, dass die Münchner endlich mehr Respekt gegenüber uns Franken zeigen sollten.“