Fränkische Unis dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden

DIE FRANKEN nehmen Stellung zu den Plänen von Wissenschaftsminister Markus Blume, an der neuen Uni in Nürnberg ein KI-Programm zu entwickeln

Nürnberg – In Nürnberg wird von Seiten der Staatsregierung eine neue Technische Universität (UTN – University of Technology Nuremberg) aufgebaut. Das begrüßt die Partei für Franken selbstverständlich. Die neue Bildungseinrichtung sollte nach den Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die klügsten Köpfe aus aller Welt nach Bayern, respektive Franken, holen.

Die nun bekannt gewordenen Pläne von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) irritieren jedoch die Partei. „Es kann nicht sein, dass die neue UTN Nürnberg zu Lasten von Wissenschaftlern und Knowhow der benachbarten Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg arbeiten soll“, kritisiert Parteichef Andreas Brandl. Denn nach den Vorstellungen von Blume soll an der UTN ein KI-Programm namens „BAYERN-GPT“ entwickelt werden. Zu dem Thema forscht jedoch seit Längerem erfolgreich die Nachbar-Uni in Erlangen. Zwar solle die FAU der UTN zuarbeiten; jedoch glauben DIE FRANKEN, dass dies Konkurrenzdenken zwischen den Wissenschaftlern befördern könnte. „Es war ja ursprünglich von Söder gedacht, die besten Köpfe aus aller Welt mit der neuen Uni in Nürnberg anzuwerben, nicht jedoch die bereits in Franken arbeitenden Forscher in die Noris zu locken“, stellt Brandl fest. Blume könnte die bereits gewonnenen Erkenntnisse der FAU Erlangen-Nürnberg in der Hugenottenstadt intensivieren und in der Noris ein Thema erforschen, dass nicht in Konkurrenz zur FAU stünde.

Im gleichen Zug erinnert der FRANKEN-Vorsitzende an die bereits oft wiederholte Forderung an die Staatsregierung, genug Mittel zur Sanierung der maroden Universitäts-Gebäude zur Verfügung zu stellen. „Dass Nürnberg eine Uni bekommt, ist eine tolle Sache; aber gleichzeitig muss man Erlangen nicht verkommen lassen.“ mahnt Brandl. „Nicht dass hier das gleiche Unglück wie in Hessen passiert“. Dort war im Dezember an der Universität Marburg die Decke eines Hörsaals eingestürzt. „Frankens schlaue Köpfe müssen besser geschützt werden.“, so Andreas Brandl abschließend, „es muss sichergestellt werden, dass weder neue noch alte Substanz ‚bröckelt‘“.

DIE FRANKEN wollen die Zuschüsse für die Universitäten in Bayern neu regeln

Die „Partei für Franken“ kritisiert die finanzielle Bevorzugung der beiden Münchener Universitäten durch den Freistaat Bayern

Erlangen – „Die Partei für Franken – Die Franken“ kritisiert die Bayerische Staatsregierung dafür, die beiden Münchener Universitäten finanziell zu bevorzugen. Bei einem Investitionsetat von 2,85 Milliarden Euro erhalten die Münchener Universitäten mit 1,28 Milliarden Euro rund 45 Prozent aller Zuschüsse. Die vier fränkischen Universitäten Erlangen-Nürnberg, Würzburg, Bayreuth und Bamberg liegen zusammen nur bei knapp 21 Prozent.

„Wieder einmal zeigen die nackten Zahlen, dass die Bayerische Staatsregierung München bevorzugt“, stellt Sebastian Eidloth, Beisitzer im Vorstand der „Partei für Franken“ und Direktkandidat für den Bezirkstag im Wahlkreis Erlangen-Stadt fest. In diesem Jahr sind Investitionen in einer Gesamthöhe von 2,85 Milliarden Euro für die bayerischen Universitäten geplant. Fast die Hälfte davon geht nach München. Es sei „absolut nicht nachvollziehbar“, warum zum Beispiel die Technische Universität München alleine 668,3 Millionen Euro an Geldern bekommt und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg dagegen lediglich nur 190,6 Millionen Euro. Das sei ein Unterschied von über 470 Millionen Euro, obwohl beide Universitäten mit circa 40.000 Studierenden etwa gleich groß seien, kritisiert Eidloth. „Die beiden Münchener Universitäten sahnen auch im Vergleich zu den anderen fränkischen Universitäten richtig ab.“ Die Julius-Maximilians-Universität in Würzburg erhält 311,3 Millionen Euro und damit immer noch 300 Millionen Euro weniger als die Ludwig-Maximilian-Universität in München. „Richtig heftig“ sehe es in Oberfranken aus. Die oberfränkischen Universitäten bekämen nur Investitionszuschüsse in „Höhe der Münchener Portokasse.“ Die Otto-Friedrich-Universität in Bamberg liegt mit 11,7 Millionen Euro abgeschlagen am Ende und auch der Universität Bayreuth gehe es mit 71,6 Millionen Euro nur unwesentlich besser.
„Das ist einfach ungerecht“
„Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache“, fährt Eidloth fort. „Wenn fast die Hälfte aller Investitionen an die beiden Münchener Universitäten fließt, dann ist das einfach ungerecht.“ Der Erlanger macht dafür die jahrzehntelange auf München ausgerichtete Politik der CSU verantwortlich. Leider hätten sich auch nie fränkische CSU-Abgeordnete wirksam dafür eingesetzt, die fränkischen Universitäten finanziell besser auszustatten, so Eidloth weiter. Auch unter dem fränkischen Ministerpräsidenten Markus Söder seien keine Korrekturen spürbar. „So kann das nicht weitergehen.“
Die Franken fordern daher, die Zuschüsse an die Universitäten neu zu regeln. „Entweder die fränkischen Universitäten bekommen Gelder in Höhe der Münchener Universitäten oder die Zuschüsse für die Münchener Universitäten müssten signifikant gekürzt werden und dafür nach Franken fließen“, so Eidloth abschließend.