Unrecht beim Namen nennen: 1806 – Die Nürnberg Saga

Partei für Franken mit Lob und Tadel für BR-Produktion

Nürnberg – Die Partei für Franken lobt und kritisiert zugleich den Dreiteiler „1806 – Die Nürnberg Saga“. Die Franken begrüßen, dass der Bayerische Rundfunk die Zwangsannexion Nürnbergs durch Bayern filmisch sehenswert aufgegriffen hat. Jedoch kritisiert die Regionalpartei, dass bis heute wirkendes Unrecht nicht eindeutig benannt wird.

Parteivorsitzender Robert Gattenlöhner freute sich nach dem „Tannbach-Dialekt-Debakel“ fränkisch zu hören, „was für einen in Franken spielenden Film eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist.“ Lobenswert sei auch, dass das „rücksichtslose Verhalten der baierischen Besatzer“ in Nürnberg zumindest ansatzweise dargestellt wurde. „Zuviel Bayern-Bashing durfte es dann aber doch nicht sein“, vermutet Gattenlöhner. Vielmehr mussten über weite Strecken des Dreiteilers die Franzosen um Napoleon als Sündenböcke für die fränkische Seele herhalten.

Beutekunst wirkt bis heute nach

Allerdings, kritisiert Gattenlöhner, wurde in der Nürnberg-Saga die große Chance verpasst, bis heute wirkendes Unrecht, nämlich die Beutekunst, klar anzusprechen und zu thematisieren. Das sei umso ärgerlicher, da die damaligen Geschehnisse immer wieder von Moderatorin Kadda Gehret kommentiert wurden. Die Partei für Franken hätte sich diesbezüglich am Ende der letzten Folge eine klare und eindeutige Aufforderung an München zur Rückgabe der Kunstwerke erwartet. Gattenlöhner sieht vor allem den aus Franken stammenden Ministerpräsidenten Markus Söder in der Pflicht: „Die identitätsstiftenden Kunstwerke wie Dürers Selbstbildnis im Pelzrock, die vier Apostel, der Bamberger Domschatz sowie das Fränkische Herzogsschwert müssen zurück nach Franken.“

“1806 – Die Nürnberg-Saga” hier in der BR-Mediathek

Partei für Franken fordert weitere Kunstwerke zurück

Nürnberg – Die Partei für Franken fordert die Bayerische Staatsregierung auf weitere fränkische Kunstwerke zurückgeben. Zuvor hatte Ministerpräsident Markus Söder bekannt gegeben, einige Kunstwerke aus München nach Franken zurückzuführen.

„Endlich hat die Bayerische Staatsregierung begriffen, dass es besser ist, fränkische Kunstwerke in Franken auszustellen, als sie in München verstauben zu lassen“, meint Robert Gattenlöhner, Parteivorsitzender der Franken. Gattenlöhner freut sich, dass zum Beispiel die beiden Gemälde „Salomé mit dem Haupt Johannes des Täufers“ und „Madonna mit Kind und Weintraube“ von Lucas Cranach dem Ältern demnächst in der Fränkischen Galerie in Kronach zu bewundern seien. Allerdings solle die Rückgabe der „Beutekunst“, wie Gattenlöhner sie bezeichnet, erst der Anfang sein.

Die Franken“ wollen Fränkisches Herzogsschwert, Bamberger Domschatz und Dürer-Gemälde
„So schön es ist, dass Nürnberg auch wieder die Reliquienbüste des Heiligen Zeno zurückbekommt: Jetzt müssen endlich die absoluten Hochkaräter und die für uns Franken identitätsstiftenden Kunstwerke zurückgeben werden. Wir wollen das Fränkische Herzogsschwert, den Bamberger Domschatz und die Dürer-Gemälde „Selbstbildnis im Pelzrock“ sowie „Die vier Apostel“ zurück. Söder können nun wirklich beweisen, wie sehr ihm Franken am Herzen liegt.“

Strafanzeige gegen den derzeitigen Gewahrsamsinhaber des Albrecht Dürer Gemäldes „Selbstbildnis im Pelzrock“

Wie in unserer Presseerklärung vom 30.01.2012 angekündigt, hat die PARTEI FÜR FRANKEN durch Ihren Vorsitzenden Robert Gattenlöhner Strafanzeige gegen den derzeitigen Gewahrsamsinhaber des Albrecht Dürer Gemäldes „Selbstbildnis im Pelzrock“, die Wittelsbacher Stiftung für Kunst und Wissenschaft in München, gestellt. Dieses Schreiben ging am 03.02.2012 an die Staatsanwaltschaft München I, sowie an die Presse. 

09.02.2012

04.02.2012

03.02.2012

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Selbstbildnis im Pelzrock – Ein dreistes Schurkenstück Bayerisch-Fränkischer Kriminalgeschichte?

Pressemitteilung

Seit Monaten schwelt der Konflikt zwischen Nürnberg und München – die Alte Pinakothek beharrt darauf, den Nürnbergern ihren Dürer mit fadenscheinigen Begründungen vorzuenthalten. Dabei ist das Kunstwerk rein rechtlich gesehen noch immer im Besitz der Frankenmetropole. Robert Gattenlöhner, Vorsitzender der Partei für Franken bezeichnet das Vorgehen der Münchner schlicht als “Diebstahl” und fordert die sofortige Herausgabe.

Das Selbstbildnis im Pelzrock entstand im Jahre 1500 und war vermutlich nie zum Verkauf bestimmt. Seit dem 16. Jahrhundert hing das Gemälde im Nürnberger Rathaus 1805 erwarb es die Zentralgemäldegaleriedirektion der Münchner Pinakothek, wo es die letzten zwei Jahrhunderte verblieb. Im Jahre 1799 erteilte die Stadt Nürnberg einem gewissen Abraham Wolfgang Küfner (1760 – 1817) den Auftrag, Albrecht Dürers Selbstbildnis im Pelzrock zu restaurieren und übergab das Gemälde zu diesem Zweck an den Künstler. Küfner, der vor allem zahlreiche Stiche schuf, war zwar als Künstler bereits weithin anerkannt, zu kunsthistorischer Bedeutung gelangte er aber erst durch die arglistige Fälschung des Selbstporträts Dürers.

War es eine Vorahnung?

Der Magistrat markierte vor der Übergabe sogar noch die Bildrückseite, um sicherzugehen, dass er auch tatsächlich das Original zurück erhielt. Doch der findige Küfner zersägte die etwa 15 Millimeter dicke Lindenholztafel, auf die das Bild gemalt war, sorgsam parallel zur Bildfläche in zwei Hälften. Auf der mit Siegeln und Echtheitsbescheinigungen versehenen Rückseite des Gemäldes fertigte Küfner eine Kopie des Dürer-Motivs an. Diese Kopie – eine dreiste Fälschung – überreichte er sodann der Stadt Nürnberg als angeblich restauriertes Original. Den Vorderteil der halbierten Tafel mit dem authentischen Originalgemälde Dürers behielt er selbst.

Die Fälschung wurde erst bemerkt, als der Kupferstecher das Originalbild 1805 an Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern verkaufte, der es für seine Gemäldesammlung erwarb. Durch dieses böswillige Schurkenstück gelangte das Selbstbildnis im Pelzrock in die Alte Pinakothek in München und befindet sich noch heute in deren Besitz, während im Nürnberger Albrecht-Dürer-Haus nur die 1799 von Küfner angefertigte Kopie zu sehen ist.

Der Künstler selbst wurde wegen dieses Betrugs nie belangt, er musste jedoch später wegen Falschmünzerei eine Haftstrafe auf der Festung Rothenberg verbüßen. Zwar ist die Strafsache inzwischen längst verjährt, doch muss sich die Alte Pinakothek den Vorwurf gefallen lassen, dass sie nicht nur nicht rechtens an das kostbare Bildnis gelangt ist, sondern sich auch noch der Hehlerei schuldig gemacht hat. Zumindest ist nach heute geltendem Recht festzuhalten, dass ein wirksamer Kaufvertrag aufgrund des voran gegangenen Diebstahls nie zustande gekommen ist. Nach § 985 BGB könnte also die Stadt Nürnberg als Eigentümer von München ohne weiteres die Herausgabe des Gemäldes verlangen, da die Alte Pinakothek kein Recht zum Besitz nachweisen kann. Doch die weigert sich beharrlich, denn immerhin ist Dürers Selbstporträt eine der Hauptattraktionen der Gemäldeausstellung. Im Übrigen ist die Zuständigkeit der Wittelsbacher Stiftung für das Gemälde höchst fragwürdig, denn sie gilt offiziell nur als Eigentümerin von Kunstgegenständen, die bis 1804 in den Besitz der Wittelsbacher gelangt sind.

Die Partei für Franken behält sich daher vor, den Rechtsstatus nunmehr juristisch prüfen zu lassen.

(veröffentlicht am 30.01.2012 auch bei OpenPR und bei ptext.net)