Partei für Franken kritisiert das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche in Franken“

Inbegriff der Fränkischen Küche – das Schäufela

Roth – Die Partei für Franken – DIE FRANKEN fordert das Bayerische Landwirtschafts-ministerium und den Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband auf, das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche in Franken“ umgehend in „Ausgezeichnete Fränkische Küche“ umzubenennen. Fränkische Küche ist keine Bayerische Küche.

Robert Gattenlöhner, Vorsitzender der Partei für Franken, lehnt das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche in Franken“ ab und setzt sich dafür ein, es in „Ausgezeichnete Fränkische Küche“ umzubenennen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA in Bayern hatte am 3. Juni das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ mit dem Zusatz „in Franken“ erweitert, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Gattenlöhner: „Was hier passiert, ist nichts anderes als der Versuch aus München, uns Franken die Existenz einer eigenen „Fränkischen Küche“ abzusprechen.“ Der hastig nachgereichte und scheinheilige Zusatz “in Franken” solle uns Franken nur “einlullen.”

„Fränkische Küche“ ist „Fränkische Küche“ und keine „Bayerische Küche in Franken“

Der Parteichef aus Roth zählt darauf, dass Ministerpräsident Söder „schnellstens von seiner Richtlinienkompetenz“ Gebrauch mache und den Fehler „umgehend“ korrigiere. „Viele Menschen werden sich wahrscheinlich denken: Haben die denn gar keine anderen Probleme?“, so Gattenlöhner weiter. „Das mag beim ersten Blick vielleicht so aussehen. Aber wenn wir uns in Franken selbstbewusst darstellen, dann können wir auch wirtschaftlich davon profitieren.“ Bayern vermarkte sich heute in der Außendarstellung vornehmlich über Münchener Bier, Weißwürste, Oktoberfest, König-Ludwig-Romantik, Fingerhakeln, Lederhosen und so weiter. „Wir dürfen diese vermeintlich unscheinbaren Faktoren nicht unterschätzen und müssen als Franken viel selbstbewusster auftreten. Und dazu gehört eben auch, dass wir für uns das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Fränkische Küche“ einfordern.

Gamsbart und Dirndl erobern die Republik

Niemand kann sich derzeit dem Oktoberfestwahn entziehen. Von Kiel bis Konstanz versuchen Trittbrettfahrer aus Gastronomie und Handel, Kapital aus der “Wiesn” zu schlagen und bieten Mottoparties oder ein spezielles Warensortiment an. Dabei spielen Originalität und gewachsene Kultur keine Rolle, entscheidend ist einzig und allein der Umsatz.

Insbesondere in Franken bekommt man derzeit das beunruhigende Gefühl, die Bajuwarisierung habe dieses Jahr eine neue Qualität erreicht. Mit weiß-blauen Rauten geschmückte Schaufenster so weit das Auge reicht, Supermärkte werben mit Wiesn-Sonderangeboten, in der Fußgängerzone bekommt man von einem Sepplhutträger in Lederhosen einen Werbezettel zugesteckt mit der Aufschrift „Franken feiert die Wiesn“.

Modeprospekte im Briefkasten suggerieren uns, dass wir jetzt schnell noch alle ein Dirndl oder eine Tracht zum Oktoberfest käuflich erwerben müssten, weil es „total im Trend“ wäre. Ein Festzeltvermieter aus Franken vermietet stolz seine weiß-blau gestalteten Grausamkeiten, die eher an mobile Massenabfertigungshallen als an fränkisch-gemütliche Volksfestzelte erinnern.

Die Deutsche Bahn bewirbt Ihre Sonderzüge zur Wiesn und selbst am Arbeitsplatz meinen einige fränkische Kollegen, derzeit wäre es angebracht, in Tracht zur Arbeit zu erscheinen.

Junge Menschen treffen sich in Ansbach, Bayreuth oder Aschaffenburg in Diskotheken und Kneipen zu Mottofeiern mit dem Dresscode „weiß-blauer Hüttenzauber“ oder “Bayerische Dirndl-Night“.

Im Einkaufszentrum um die Ecke spielt eine fränkische Blaßkapelle die Bayernhymne und parallel gibt es eine Schuhplattler-Einlage vom örtlichen Heimatverein zur Belustigung.

Die Liste könnte man sicher beliebig fortsetzen.

Liebe Franken, wo soll das noch hinführen? Gibt es bald ein fränkisches Lebkuchenfest in München, einen Tag der fränkischen Bratwurst in Rosenheim oder ein fränkisches Bier- und Weinfest in jedem schwedischen Einrichtungshaus in der gesamten Bundesrepublik?

Mit Sicherheit nicht, denn Kultur und Brauchtum kann man nicht kopieren. Nun kann man diese bayerische Zwangsbeglückung durch die Werbeindustrie leider nicht beeinflussen und insbesondere kann man unseren bayerischen Nachbarn aus der Landeshauptsadt nicht vorwerfen, dass Sie ihre gewachsene Kultur leben.

Wir müssen uns vielmehr an die eigene Nase fassen, warum wir dieses teilweise befremdliche kommerzielle Theater so ergiebig und unreflektiert mitspielen.

Wir sagen „JA“ zum Oktoberfest – aber BITTE NUR IN MÜNCHEN!