Schienennetz in Franken: Sind die Wahlversprechen schon hinfällig?

Pressemitteilung:

Die bundesweit bedeutende Strecke Nürnberg – Hof weiterhin außen vor!

NahverkehrWürden in Bayern großen Worten auch entsprechende Taten folgen, bräuchte es keine Partei für Franken, welche als politische Stimme des bayrischen Frankens das Ziel hat, die Bürger der Region und des gesamten Bundeslandes auf Unstimmigkeiten und Missstände seitens der bayerischen Regierung hinzuweisen.

Gut, dass es nun mit dem Heimatministerium einen Ableger der Landesregierung in Franken gibt, doch noch bestehen Unklarheiten über dessen genaue Aufgaben. Und wichtiger – war es das bereits mit der allseits geforderten Dezentralisierung und auch der Aufwertung ländlicher Räume?

Denn kaum sind die Wahlen vorbei, geht die Begünstigung des südlichen Bayerns auch in Infrastrukturvorhaben unvermindert weiter. Während die Finanzierung zur Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke München-Lindau mit ihren Kosten von knapp 300 Millionen unter Dach und Fach ist, diskutieren nur wenige Regionalpolitiker über dieselbe Ertüchtigung der – bundesweit bedeutenderen – Strecke Nürnberg nach Hof.

Während diese Zugverbindung von Nürnberg nach Dresden in Sachsen bis zur Landesgrenze seit kurzem elektrifiziert ist, lässt diese längst fällige und versprochene Modernisierung auf der bayrischen Seite auf sich warten. Ab Hof verkehren nur noch Dieselloks in Richtung Süden.

Laut Innenminister Herrmann ist eine Vorfinanzierung solcher Maßnahmen an den Bund durch das Land nicht sinnvoll. Warum aber ist dies auf der erwähnten Strecke von München nach Lindau problemlos möglich? Liegt die fränkische Strecke doch zu weit von München entfernt?

Auch der beschlossene barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe zeigt eine regionale Schieflage. Bis 2018 sollen insgesamt 26 bayerische Bahnhöfe auf den neusten Stand gebracht werden. Der Freistaat Bayern bezuschusst diese sinnvolle und längst überfällige Maßnahme mit 60 Millionen Euro. Während jedoch Knotenbahnhöfe wie z.B. Neustadt / Aisch, Miltenberg, Coburg, Kulmbach und Hersbruck (rechts der Pegnitz) weiter auf einen Umbau warten, werden alleine im Speckgürtel Münchens 13 Stationen umgebaut. Im gesamten Franken sind es gerade mal sechs Bahnhöfe.

Und so werden die sozioökonomischen und infrastrukturellen Ungleichgewichte innerhalb Bayerns unvermindert weiter nach bewährtem Muster zementiert – vor der Wahl werden großzügig Finanzierungsversprechen, etwa für den Frankenschnellwegausbau oder die Stadtumlandbahn im Raum Erlangen, verteilt. Danach verschwinden diese Zusagen leise in den Schubladen und aus der öffentlichen Wahrnehmung.

Auch die Probereaktivierung der Strecke Gunzenhausen nach Wassertrüdingen wurde vom wiedergewählten Ministerpräsidenten zugesagt. Jetzt gibt es schon die kleinlaute Absage.

Doch nicht nur „vergessene“ Wahlversprechen stellen ein Problem für die gesetzlich festgeschriebene Herstellung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen auch in Sachen Infrastruktur dar. Auch von der Staatsregierung festgelegte Grenzwerte, wie etwa die zu erreichenden 1000 Personenkilometer als Vorgabe für die Reaktivierung von Bahnverbindungen festigen die Gegensätze im Land. Denn in den prosperierenden Räumen Oberbayerns ist ein solcher Grenzwert aufgrund der allerorten zunehmenden Bevölkerung natürlich leichter zu erreichen, als in den Abwanderungsregionen Frankens. Jedoch sind gerade hier zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen wesentlich wichtiger als im überfrachteten Süden Bayerns.

2015 wird das Dieselnetz Nürnberg erneut ausgeschrieben und an einen Bahnbetreiber für den Fahrbetrieb ab ca.2018 für weitere zwölf Jahre vergeben.

Die Partei fordert hier den Freistaat auf, diese Strecken sowie das Fahrkonzept in ein Förderprogramm auf zu nehmen. Dieses soll die Strecken nach Wassertrüdingen und Feuchtwagen sowie eine Verlängerung der Gräfenbergbahn nach Fürth einbeziehen. Die Streckengeschwindigkeit soll auf mind. 80 km/h erhöht werden. Hierfür würden in der Regel schon Sicherungsanlagen an Bahnübergängen ausreichen. Dadurch würde sich eine erhöhte Verkehrssicherheit bei einer gleichzeitigen Verringerung der Fahrzeit erreichen lassen.

Letzteres ist vonnöten, denn die Fahrtzeiten aus dem Umland in die Zentren sind wesentlich zu lang. So etwa dauert eine Fahrt von Markt Erlbach nach Nürnberg fast ebenso lang wie von Nürnberg nach München.

Des Weiteren fordern DIE FRANKEN, dass die von der Bundesregierung angestrebte Elektrifizierung der Straße auch auf der Schiene weiter vorangetrieben wird. Hierfür fordern wir die Untersuchung der Möglichkeit eines Betriebes der Nebenstrecken per Akkutriebwagen, die umweltfreundlich und fast geräuschlos durch die Lande fahren. Solche Fahrzeuge gab es bei der Bundesbahn noch bis in die 80ziger Jahre.

Mit der heutigen Technik könnten auch die Anwohner an der Strecke durch abgaslose Fahrzeuge ohne Motorenlärm profitieren. Das Aufladen wäre am Ende der Nebenbahn unter dem Fahrdraht der Hauptbahn möglich. Hier könnte Bayern für die Zukunft der Nebenbahnen auch eine Vorreiterrolle für ganz Deutschland übernehmen.

S-Bahn-Franken – „Die Grünen“ v.s. „Rot-Weiss“

Pressemitteilung:

Herr Dr. Martin Runge, Fraktionschef der Grünen, fordert noch mehr Geld für die S-Bahn in München. Seiner Meinung nach müssen die Fahrgäste der Münchner S-Bahn wegen dem ständigen Ausbau der Schienenverkehrswege „im Norden des Bayernlandes“ in überfüllten Zügen stehen.

„Die Partei für Franken“ gibt hier zur reiferen Überlegung, dass seit den 70iger Jahren der Münchner Stadtverkehr ständig mit großen Schritten ausgebaut worden ist. Hier wurden Steuergelder aus „Nordbayern“ (üblicherweise und immer noch als Franken bekannt) für die so genannte Zukunftssicherung der Metropole München verwendet!
Die Partei für Franken lädt deshalb Herrn Dr. Runge gerne ein um im Berufsverkehr einmal eine S-Bahn im fränkischen Raum zu benutzen, denn auch hier stehen die Fahrgäste, um zur Arbeit zu kommen.
Anscheinend ist Martin Runge, der Fraktionsvorsitzende der Grünen zu sehr mit Dingen wie Eurokrise, Energiepolitik, Griechenland-Rettung, Sozialstandards, über Verkehrspolitik, bis hin zu Ladenschlussgesetze in Bayern beschäftigt, dass Fakten und wirkliche Tatsachen für ihn etwas verschwimmen.

Über Jahre hinweg wurde bekanntermaßen eine einseitige Politik der Abwanderung von Industrie und dadurch auch der Bevölkerung im nordbayerischen Raum betrieben, wobei München durch den stetig voran getriebenen Ausbau expandierte. Somit rechnen wir Herrn Runge gerne die bessere Auslastung der Züge im nunmehr bevölkerungsreicheren Süden vor. Bessere Auslastung ergibt einfach weniger Zuschüsse der öffentlichen Hand.

Eine derart überzogene und haltlose „Neid-Debatte“ von einem grünen Politiker zeigt wieder einmal was Franken in Bayern wert ist.

Auch der abstrakte Vergleich mit dem Ausbau der Nürnbergs S-Bahn ist unqualifiziert und zeigt lediglich bayerisch-grüne Wissenslücken über die tatsächlichen Fakten.

Jeder Fahrgast, der die Nürnberger S-Bahn täglich benutzt hat seine eigenen Erfahrungen mit der Fränkischen „Spar-S-Bahn“.
Richtung Bamberg fährt die S-Bahn weiterhin auf der Trasse mit dem Rest des normalen, konventionellen Verkehrs. Baustellen, die den Fahrplan durcheinander bringen, gibt es hier im Monatstakt und in Richtung Ansbach fahren immer noch die Altfahrzeuge. Auch auf der Linie Roth und Altdorf sind weiter die alten Fahrzeuge mit der hohen Ausstiegskante unterwegs. So ist ein behindertengerechtes Umsteigen in Feucht von Altdorf nach Neumarkt bis heute nicht möglich.
Auch das Umsteigen in Nürnberg von einer S-Bahn zur Anderen ist alles andere als einfach. Hier kann es sein dass man durch den kompletten Bahnhof laufen muss, um zum Zug nach Ansbach zu kommen.

„Die Franken“ erinnern auch daran, dass während der Nahverkehr in und um München herum ausgebaut wurde, es bereits Stilllegungspläne für Gräfenberg und Simmelsdorf gegeben hat. Die letzte stillgelegte Eisenbahnstrecke liegt eigenartigerweise wieder einmal in Franken und ist gar nicht so nicht lange her. Ende 1995 war das die Bahnlinie von Hassfurt nach Hofheim.

Auch die S-Bahn Nürnberg wird 2017 öffentlich ausgeschrieben. Hier reicht es aber nicht, dass man einfach die Linie Allersberg ins Netz integriert.

„Die Partei für Franken“ setzt auf ein konkretes und realistisches Konzept zur Erweiterung der S-Bahn in Franken:

  • Nürnberg bis Hersbruck (nach Sanierung der Tunnel im Pegnitztal bis Neuhaus/P).
  • Nürnberg nach Simmelsdorf.
  • Reaktivierung der südlichen Ringbahn, sodass auch das Südklinikum am S-Bahnnetz angebunden wird.
  • Reaktivierung der Bibertbahn von Leichendorf über Nürnberg-Stein mit einer Kurvenverbindung auf die Ringbahn nach Fürth. Anschluss in Stein nach Nürnberg. Diese Verbindung würde die zu erwartete Fahrgastbedienung nach dem Neubau des Fürther Stadion bewältigen können, da hier dann bei Gebersdorf ein Abzweig zum Stadion möglich wird.
  • Cadolzburg über Fürth und weiter über die nördliche Ringbahn bis zum Nordostbahnhof.
  • Neustadt/Aisch ist ebenfalls in das S-Bahn-Netz auf zu nehmen.

„Die Franken“ laden die Herren aus München und im speziellen den Herrn Runge gerne mal an einem Wochenende ein, um mit dem in Franken bevorzugten Nahverkehr zu fahren. So könnte man beispielsweise mal nach Hilpoltstein oder Gunzenhausen genussvoll im Zweistundentakt fahren.

Ein bisschen bezweifeln „die Franken“ aber, dass die Münchner überhaupt hierher finden – wenn man in München meint, dass Aschaffenburg bereits in Oberfranken liegt….